Hautbarriere stärken – so funktioniert’s
Deine Haut fühlt sich trocken an, juckt und neigt zu Schuppenbildung? Der Grund dafür kann eine geschwächte Hautbarriere sein.
Doch was können wir tun, um die Hautbarriere zu stärken? Wir haben die besten Tipps für dich in diesem Artikel zusammengefasst und geben dir wie immer wichtiges Hintergrundwissen zum spannenden Thema Hautbarriere.
Was ist die Hautbarriere?
Sie dichtet unseren Körper ab und sorgt dafür, dass gesundheitsgefährdende Stoffe nicht eindringen können – die Hautbarriere leistet einiges für uns. Doch wie kann man sich diese wichtige Barriere genau vorstellen?
Hautbarriere Definition
Als Hautbarriere wird die äußerste Zellschicht der Haut, das sogenannte Stratum corneum, bezeichnet. Sie besteht aus Hornzellen (Korneozyten), die von hauteigenen Fetten (Lipiden) zusammengehalten werden. Du kannst dir das als eine Art Mauer vorstellen, bei der die Hornzellen den Steinen und die Lipide dem Mörtel entsprechen.
Hydro-Lipid-Film (Säureschutzmantel)
Auf der oberen Hautschicht befindet sich zudem ein Film aus Schweiß, Fetten, Aminosäuren und Zellschuppen, der sogenannte Hydro-Lipid-Film (auch bekannt als Säureschutzmantel). Dieser Hydro-Lipid-Film hat, abhängig von der jeweiligen Körperregion, einen leicht sauren pH-Wert von 4,7 bis ca. 5,5. Der Säureschutzmantel ist ein Bestandteil der Hautbarriere und trägt zu einer gesunden Hautbarriere bei.
Die Hautbarriere und der Säureschutzmantel arbeiten somit Hand in Hand und haben sich voll und ganz dem Schutz der Haut verschrieben.
Warum ist eine starke Hautbarriere wichtig?
Die zwei Hauptfunktionen der Hautbarriere
1. Schutz gegen negative UmwelteinflüsseZunächst bildet deine Hautbarriere einen Schutz gegen negative Einflüsse von außen. Das sind vor allem Schädigungen durch die Umwelt wie UV-Strahlen, Wind, Kälte oder Krankheitserreger.
2. Schutz vor Wasserverlust der HautAußerdem reguliert die Hautschutzbarriere den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) deiner Haut. Dieser misst die Menge an Flüssigkeit, die über die Hautoberfläche in die Umgebung verdunstet. [1] Eine gesunde Hautbarriere sorgt dafür, dass nicht zu viel Feuchtigkeit nach außen abgegeben wird. Die Hautbarriere sorgt somit für eine optimal befeuchtete Haut.
Eine gesunde Hautbarriere ist die beste Form von Slow Aging
Fassen wir kurz zusammen: Eine gesunde Hautbarriere ist die effektivste Form von Slow Aging, denn sie hält die Haut nicht nur feucht und prall, sondern wehrt auch noch Schädigungen durch die Umwelt wie z. B. UV-Strahlung oder Umweltverschmutzung ab – immer noch Ursache Nummer eins von vorzeitiger Hautalterung.
Geschädigte Hautbarriere – Symptome
Im Normalfall kannst du dich auf deine Hautschutzbarriere verlassen. Doch ist sie gestört, geht das häufig mit unangenehmen Symptomen einher:
- Deine Haut weist juckende, schuppende Stellen auf.
- Du hast Rötungen im Gesicht.
- Deine Haut ist gereizt und empfindlich.
- Sie fühlt sich trocken und dehydriert an.
- Dein Teint ist fahl und voller Unreinheiten.
- Die Wundheilung funktioniert nicht mehr optimal.
Was schädigt die Hautbarriere?
Die Ursachen für eine geschädigte Hautbarriere sind vielfältig. Wir möchten hier auf die sechs häufigsten eingehen.
Ungesunder Lebensstil
Ein ungesunder Lebensstil kann dazu führen, dass der Säureschutzmantel deiner Haut aus der Balance gerät. Hierzu zählen ungesunde Angewohnheiten wie der Verzehr von zu viel Fast Food und Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin sowie Stress und Schlafmangel. Die Folge: Krankheitserreger und Schadstoffe haben es leichter, in die Haut einzudringen.
Zu viel UV-Strahlung
UV-Strahlen dringen in die Schichten der Haut ein und können deine Hautbarriere nachhaltig schwächen. Achte darauf, dass du dich stets vor der Sonne schützt. Das gelingt am besten durch schützende Kleidung und Creme mit hohem Lichtschutzfaktor. Auch im Winter ist Sonnenschutz ein Muss und sollte immer der letzte Schritt in deiner Gesichtspflegeroutine sein.
Emulgatoren
Emulgatoren sind dafür da, fett- und wasserhaltige Bestandteile von Pflegeprodukten zusammenzuhalten. Der Nachteil: Diese Funktion führen sie in der Barriereschicht der Haut fort.
Klassische Emulgatoren lösen hauteigene Schutzstoffe von den Lipiden in unserer Haut, die dann bei der nächsten Reinigung einfach ausgespült werden. So wird die Hautbarriere zunehmend poröser. Die Haut kann Feuchtigkeit schlechter speichern und wird durchlässiger für Schadstoffe. Außerdem können auch Trockenheit, Überempfindlichkeit sowie Pickel und Unreinheiten die Folge sein. (Daher verzichten wir bei ruhi auf Emulgatoren und setzen auf natürliche Emulsionen, die sich durch Schütteln von Öl- und Wasserphase verbinden).
Produkte auf Mineralölbasis
Mineralöle sind zwar frei von Allergenen, wirken sich aber negativ auf die Hautbarriere aus. Auf den ersten Blick sind sie klasse, denn sie verschließen die Hautoberfläche und verhindern, dass Feuchtigkeit austreten kann – super, das ist doch genau das, was wir wollen, oder? Nein, nicht in diesem Maß! Denn Mineralöl & Co. behindern die Haut beim Atmen, was zu einer drastischen Verschlechterung des Hautbildes führen kann. Zudem wird die Haut zunehmend fauler und stellt wichtige Lipide nicht mehr selbst her.
Grobe Peelings
Zu häufige mechanische Peelings mit groben Schleifpartikeln können ebenfalls deine Hautbarriere strapazieren. Sie können die Haut austrocknen und das Risiko für lästige Rötungen, Irritationen und Juckreiz steigern. Aber auch chemisch exfolierende Produkte wie Fruchtsäurepeelings (Stichwort BHA- oder AHA-Säure) können bei zu häufiger Anwendung die Hautschutzbarriere schwächen.
Alkohol
Pflegeprodukte, die Alkohol enthalten, sind vor allem für sensible, gereizte Haut nicht zu empfehlen. Aber auch bei pflegeleichter Haut solltest du mit Alkohol vorsichtig sein. Er schwächt den Säureschutzmantel der Haut und bringt ihn aus dem Gleichgewicht. So können Schadstoffe leichter eindringen.
Wie stärkt man die Hautbarriere?
Glücklicherweise gibt es ein paar Wirkstoffe und Wirkstofföle, die die Hautbarriere stabilisieren, stärken und sogar bei ihrem Wiederaufbau helfen können.
Squalan
Hochwertiges Squalanöl steht bei ruhi an erster Stelle, wenn es um die Stärkung der Hautbarriere geht. Als Okklusiva und hautähnliches Lipid ist Squalan maßgeblich an der Bildung einer gesunden Barriere beteiligt. Es dichtet die Haut sozusagen ab und verhindert so den Feuchtigkeitsverlust. Squalan trägt damit auch zu einer höheren Hautfeuchtigkeit bei. [3] Unsere Öl-Seren sind auf Basis von hochwertigem Bio-Squalan formuliert, sodass deine Hautbarriere bestmöglich gestärkt wird.
Probiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze , die einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit und sogar auf unsere Hautbarriere haben können. In unserem probiotischen Hylauronserum verwenden wir beispielsweise einen innovativen Probiotikakomplex, der in der Lage ist, die Barrierefunktion der Haut nachweislich um bis zu 77% zu stärken.
Vitamin E
Vitamin E hat eine schützende und antioxidative Wirkung. Es kann die Hautbarriere stabilisieren und sie vor lichtbedingter Hautalterung schützen. [2] Daher ist das Allrounder-Vitamin in jedem ruhi Öl-Serum zu finden.
Ceramide
Ceramide sind hauteigene Lipide, die natürlich in der Hornschicht der Haut vorkommen. Gut zu wissen: Sie machen mit ca. 60% sogar den Hauptanteil der Fette in unserer Hornschicht aus. Kein Wunder, dass dieser effektive Wirkstoff gerade ein großes Comeback erlebt. Psst, wir sind gerade bei der Entwicklung toller neuer Produkte, in denen dieser Inhaltsstoff eine Hauptrolle spielt…
Glycerin
Glycerin zählt als körpereigener Stoff zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut und trägt damit maßgeblich zu einer besseren Hautfeuchtigkeit sowie zur Stärkung der oberen Hornschicht bei. Du findest diesen tollen Wirkstoff in unseren wasserbasierten Formulierungen wie unserem Adaptogen Toner Serum und unserem Probiotic Hyaluronic Serum.
Pflanzenöle
Pflanzenöle wirken ebenfalls okklusiv und dichten die Hautbarriere effektiv ab. Unsere Öl-Seren enthalten neben aus Bio-Zuckerrohr gewonnenem Squalan auch Bio-Granatapfelkernöl (Bakuchiol Oil Serum) und Bio-Pflaumenkernöl (Adaptogen Vitamin C Oil Serum).
Beide Öle schützen, stärken und nähren die Haut und tragen zu einer gesunden Hautbarriere bei. Unser Tipp: Gesichtsöle und Öl-Seren immer auf feuchte Haut auftragen. So entsteht eine natürliche Emulsion und die Feuchtigkeit sowie die wertvollen Wirkstoffe aus dem Öl können in die Haut eingeschleust und dort eingeschlossen werden.
Du siehst, es gibt einige Möglichkeiten, wie du die Barrierefunktion deiner Haut unterstützen kannst. Alle ruhi Produkte sind auf die nachhaltige Stärkung deiner Hautbarriere ausgelegt. Vor allem unsere Öl-Seren auf Squalanbasis nähren deine Haut intensiv und optimieren den Feuchtigkeitshaushalt deiner Haut – für einen strahlenden und gesunden Glow!
Quellen
[1] Proksch, E., Brandner, J.M. and Jensen, J.-M. (2008), The skin: an indispensable barrier. Experimental Dermatology, 17: 1063-1072. https://doi.org/10.1111/j.1600-0625.2008.00786.x
[2] Ekanayake-Mudiyanselage S, Tavakkol A, Polefka TG, Nabi Z, Elsner P, Thiele JJ. Vitamin E delivery to human skin by a rinse-off product: penetration of alpha-tocopherol versus wash-out effects of skin surface lipids. Skin Pharmacol Physiol. 2005 Jan-Feb;18(1):20-6. doi: 10.1159/000081682. PMID: 15608499. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15608499/
[3] Boussouira, Boudiaf & Pham, Dang-Man. (2016). Squalene and Skin Barrier Function: From Molecular Target to Biomarker of Environmental Exposure. 10.1007/978-3-319-43157-4_2. https://www.researchgate.net/publication/306385965_Squalene_and_Skin_Barrier_Function_From_Molecular_Target_to_Biomarker_of_Environmental_Exposure/citation/download
[4] Fluhr JW, Darlenski R, Surber C. Glycerol and the skin: holistic approach to its origin and functions. Br J Dermatol. 2008 Jul;159(1):23-34. doi: 10.1111/j.1365-2133.2008.08643.x. Epub 2008 Jul 1. PMID:18510666. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18510666/
[5] Lin TK, Zhong L, Santiago JL. Anti-Inflammatory and Skin Barrier Repair Effects of Topical Application of Some Plant Oils. Int J Mol Sci. 2017 Dec 27;19(1):70. doi: 10.3390/ijms19010070. PMID: 29280987; PMCID: PMC5796020. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29280987/